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Haus am See III

S C H A T T E N S P I E L E

W O C H E N E N D H A U S

Das Haus befindet sich auf einem Grundstück inmitten eines Landschaftsschutzgebietes oberhalb eines Staubeckens mit weitreichendem Panoramablick und direkter Anbindung an das Wasser.

Der erste Bauabschnitt des Hauses stammt nachweislich aus dem Jahr 1924 und wurde offenbar als Jagdhütte genutzt. Eine erste kleine Erweiterung fand 1928 statt. 1933/34 entstand das Staubecken durch Errichtung einer Staumauer der Rur mit dem Ziel der Energiegewinnung durch Wasserkraft. Parallel dazu fand die größte Erweiterung des Hauses statt. Als zufälliger Anrainer des Stausees wurde der neu entstandene Landschaftsraum zur Naherholung genutzt und das Haus erforderte entsprechende räumliche Vergrößerung.

Bis auf kleinere Arrondierungen, deren Entstehungszeiträume nicht dokumentiert sind – verwendete Baumaterialien und Baukonstruktionen lassen auf die 1960er Jahre schließen –, waren Kubatur und Grundriss nach der Erweiterung von 1934 im Bestand erhalten.

 

Fotos: © Veith Landwehr

Diese spannende Geschichte sollte abgebildet und weitererzählt werden.

Die charakteristische Kubatur des Bestandshauses mit seiner markanten Dachlandschaft, welche das additive Prinzip der historischen Bauabschnitte abbildet, bleibt in seiner Form erhalten. Die ungewöhnliche Silhouette des Bestandsgebäudes ist somit unverändert. Zwei geringfügige Erweiterungen, dem Prinzip der Addition folgend, sind als einfache Kubaturen mit Flachdächern einfach an den alten Grundriss angedockt.

Die Fassade lässt durch die schwarze Holzschalung – motiviert durch die Schatten der Bäume – das Gebäude so mit der Umgebung verschmelzen als sei das Haus einem schattigen Wald entsprungen. Begrünte Dachflächen fügen sich in den Farbkanon des umgebenden Naturraumes ein.

Um seine Enge und Beschränktheit zu beseitigen wurde das Innere des Hauses räumlich neu geordnet. Die bewegte Dachform ist in den Räumen ablesbar, der Charme des Altbaus damit spürbar. 

Die vorhandene Holzbaukonstruktion sowie vorhandene Bodenplatten und Fundamente wurde so weit wie möglich erhalten und statisch ertüchtigt bzw. durch neue Holzbau - Ständerkonstruktionen ergänzt. 

Durch diesen zeitgemäßen architektonischen Umgang bleibt ein abstraktes Abbild des alten Wochenendhauses und seiner Geschichte erhalten.